Vor unserer Abreise nach Japan hatte ich viele Fragezeichen im Kopf. Wie kommen wir am besten von A nach B? Was, wenn unser Kleinkind mitten im Shinkansen einen Wutanfall bekommt? Und wie klappt das alles, ohne dass wir uns wie Packesel fühlen? Das Internet ist voll mit Tipps, aber die schiere Flut an Instagram-Stories und Blogartikeln hat mich eher überfordert. Noch dazu waren viele der Tipps nicht wirklich auf Reisen mit Kindern zugeschnitten.
Deshalb findest du hier unsere wichtigsten praktischen Tipps für eine entspannte Reise mit Kleinkind in Japan:
1. Klappbarer Kinderwagen
Für unseren knapp dreijährigen Sohn war das viele Rumlaufen irgendwann zu viel – und ganz ehrlich, wer kann es ihm verübeln? Japanische Städte sind riesig, und auch wenn man viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, legt man doch einige Strecken zu Fuß zurück.
Unser Retter: Der YOYO Babyzen Kinderwagen. Er lässt sich in wenigen Sekunden auf Handgepäckgröße zusammenfalten, wiegt nur wenige Kilo und hat uns so manche nervige Suche nach einem Aufzug erspart. In engen Gassen, auf Rolltreppen oder bei Treppenstufen in Tempeln war er Gold wert. Und wenn er mal nicht gebraucht wurde, haben wir ihn einfach über die Schulter gehängt.
2. Adapter
Japans Steckdosen haben zwei flache Pole, ähnlich wie in den USA. Europäische Stecker passen hier nicht ohne Adapter. Diese kannst du aber nicht in Europa, sondern nur vor Ort kaufen. Jedes Hotel hat aber ein Ladekabel fürs Handy vor Ort, meistens liegen diese schon direkt im Zimmer. Achtung nur beim Reisewasserkocher – dieser braucht tatsächlich einen Adapter, den haben wir aber auch fast immer an der Rezeption bekommen (oder einfach den im Zimmer genommen).
3. Alle Apps vorher vorbereiten
Japan ist ein Paradies für Technikliebhaber, aber manchmal auch eine Herausforderung, wenn man nicht vorbereitet ist. Und vor allem spricht kaum jemand Englisch. Deshalb lade dir diese Apps vorher runter, idealerweise mit Offline-Karten.
4. Gepäck schicken lassen
Einer der besten Japan-Hacks überhaupt: Yamamot.o Das ist ein Gepäck-Lieferservice, mit dem du deinen Koffer von Hotel zu Hotel schicken lassen kannst. Das kostet etwa 10-20 Euro pro Stück und spart dir das Schleppen in überfüllten Bahnhöfen. Wir waren erst skeptisch – und auch einfach nicht gewohnt ohne unser Gepäck zu reisen. Aber die Japaner haben tatsächlich nie großes Gepäck dabei und die Ablagen in den Ubahnen/Zügen sind auch einfach zu klein für größere Koffer. Statt sich durch einen vollen Zug zu quetschen, haben wir dann den Lieferservice mehrfach genutzt und konnten so viel entspannter reisen.
5. Handgepäck
Es empfiehlt sich, einen kleinen Koffer als Handgepäck mitzunehmen. Auf dem Langstreckenflug könnt ihr hier Kleidung und die wichtigsten Dinge für 2-3 Tage vor Ort mitnehmen, falls euer Gepäck nicht ankommt. Vor Ort habt ihr dann einen kleineren Koffer, in den ihr die wichtigsten Sachen beim Rumreisen packen könnt, wenn ihr euer großes Gepäck schicken lasst.

6. Reisekoffer
Ein stabiler, leichtgängiger Koffer ist ein Muss. Achte darauf, dass er leicht zu rollen ist und genug Platz bietet, um Souvenirs zu verstauen – denn in Japan gibt es viel zu kaufen, das man „unbedingt braucht“.
7. Packing Cubes
Das klingt vielleicht übertrieben, aber Packing Cubes haben uns die Organisation erleichtert. Nicht nur dass der Koffer schön aufgeräumt ist und sich auch für die Weiterreise wieder schnell zusammenpacken lässt. Die Hotelzimmer sind in Japan oft so klein, dass nicht genügend Platz ist um die Koffer (geschweige denn 2 oder 3) aufzumachen. Mit den Cubes lassen sich die wichtigsten Inhalte schnell rausholen und Ordnung beibehalten.
8. Zwiebel-Look
Das Wetter in Japan kann launisch sein, besonders im Frühling und Herbst. Morgens kalt, mittags warm, abends wieder kühl – das volle Programm. Der Zwiebel-Look ist hier dein bester Freund: Mehrere dünne Schichten, die du je nach Temperatur anpassen kannst.
9. Pass fürs Shoppen dabei haben
Als Tourist kannst du in Japan oft steuerfrei einkaufen. Dafür brauchst du allerdings deinen Reisepass. Egal ob beim Kauf von Kleidung, Elektronik oder Mitbringseln – frag nach „Tax-Free Shopping“ und spare 8-10 %!
10. Plastiktüten für Müll
In Japan gibt es kaum öffentliche Mülleimer, was uns anfangs überrascht hat. Stattdessen nimmst du deinen Müll einfach mit. Wir haben immer ein paar Plastiktüten dabeigehabt, um unterwegs Verpackungen, Taschentücher oder leere Flaschen zu sammeln.
Fazit
Japan ist ein wunderbares Reiseziel für Familien, aber es gibt ein paar Eigenheiten, auf die man sich einstellen sollte. Mit diesen Tipps bist du bestens vorbereitet, um das Land der aufgehenden Sonne stressfrei und stilvoll zu entdecken – und dabei unvergessliche Erinnerungen mit deinen Kindern zu schaffen.